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Histamin-Intoleranz (SIGHI)
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Therapie

Symbolbild gelbe Peperoni


Seitenübersicht:

  • Zusammenfassung
  • Vorgehensweise
    • 1. Histaminquellen identifizieren und eli­mi­nie­ren
      • Ernährung
      • Medikamente
      • Allergien
      • Stress
        • Psychischer Stress
        • Körperlicher Stress
      • Unspezifische Reize
    • 2. Abbau von Histamin be­schleu­ni­gen
    • 3. Histaminfreisetzung medika­men­tös sta­bi­li­sie­ren
    • 4. Histaminwirkungen medika­men­tös blockie­ren
    • 5. Symptomatische Linde­rung der Be­schwer­den

Zusammenfassung:

Eine Histaminose muss mit einer histamin­armen Ernäh­rung thera­piert werden. Ergän­zend kann die Thera­pie medika­mentös und mit Nah­rungs­ergän­zungs­mit­teln unter­stützt werden. Eine stress­freie Lebens­weise wirkt sich gün­stig aus. Für Aller­giker ist die Aller­gen­vermei­dung wichtig.

Vorgehensweise

Es gibt verschiedene Ursachen, die zu einer Histaminose führen können. Allen gemeinsam ist, dass sie zu einem Ungleich­gewicht des Histamin­haushalts führen. Der Körper wird aus mehreren Quellen gleich­zeitig mit Histamin belastet. Die folgenden grund­sätzlichen Therapie­ansätze stehen zur Verfügung, um das Gleichgewicht wieder herzustellen und einen beschwerde­freien Zustand aufrecht zu erhalten:

  1. Histaminquellen identifizieren und eliminieren
  2. Abbau von Histamin beschleunigen
  3. Histaminfreisetzung medikamentös stabilisieren
  4. Histaminwirkungen medikamentös blockieren
  5. Symptomatische Linderung der Beschwerden

In der Regel reicht es aus, nur einzelne dieser verschiedenen therapeuti­schen Möglichkeiten anzuwenden. Für jeden Betroffenen gilt es individuell die ideale Kombination zu finden. Welche Mass­nahme am meisten bringt, hängt auch davon ab, welche körperliche Ursache dahinter steht. Bei DAO-Abbau­störungen ist es besonders wichtig, die Histamin­zufuhr über die Ernährung zu begrenzen. Bei Mastzell­aktivierungs­erkran­kungen (MCAD) ist es hingegen am wichtigsten, die Aktivierung von Mastzellen zu verhindern. Teilweise ist auch eine tägliche Anpassung der Strategie an den vorge­sehenen Tages­ablauf und an die aktuelle Histamin­belastung sinnvoll.

1. Histaminquellen identifizieren und eliminieren

Hauptquellen sind Ernährung, Medikamente, Allergien und Stress.

Ernährung

Auf der Seite Therapie > Ernährungs­umstellung wird die Elimina­tionsdiät beschrieben, mit deren Hilfe ausgetestet werden kann, ob das Weglassen der dort aufgeführten Lebens­mittel eine Verbes­serung der Sympto­matik bringt. Eine solche Diät ist der wichtigste Grund­pfeiler bei der Therapie der Histaminose. Nach erfolgter positiver Diagnose geht es darum, auszu­testen, wie streng eine solche Diät eingehalten werden muss.

Medikamente

Eine ganze Reihe von Medikamenten­wirkstoffen haben die Eigen­schaft, körper­eigenes Histamin freizusetzen (Histamin­liberatoren) oder die Aktivität der Diamin­oxidase zu hemmen (DAO-Hemmer). Die uns als unverträglich bekannten Wirk­stoffe sind auf der Seite Therapie > Medikamente aufgeführt. Solche Medika­mente sollten nach Rücksprache mit dem behan­delnden Arzt wenn möglich abgesetzt oder durch verträgliche Alternativen ersetzt werden.

Allergien

Bei Allergenkontakt werden riesige Mengen Histamin freigesetzt. Allergiker müssen deshalb die Stoffe, auf die sie allergisch reagieren, konsequent meiden. Dies ist nicht immer möglich, beispiels­weise bei Haus­staub­milben- oder Pollen­allergien.

Auch ohne Allergen­kontakt sind Allergiker oder Atopiker möglicher­weise anfälliger für Histamin­freisetzung aus Mast­zellen als andere Menschen.

Auch über mögliche Kreuzreaktionen sollten sich Allergiker informieren. Beispielsweise reagieren Pollenallergiker manchmal, aber nicht immer, auf bestimmte Nahrungsmittel, weil dort Protein­sequenzen (Epitope) vorkommen, die denen der Blüten­pollen so sehr gleichen, dass der gegen Pollen gerichtete Anti­körper zufällig auch dort passt.

Stress

Begriffsdefinition: Umgangs­sprachlich wird der Begriff "Stress" meist als Synonym für Hektik verwendet, z.B. bei hoher Arbeits­belastung. Hier meinen wir jedoch Stress im weitesten Sinne, sowohl psychi­scher/­seelischer Stress wie auch körperlicher Stress. Vereinfacht gesagt ist Stress die Reaktion des Körpers auf alle vom "Normal­zustand" abwei­chenden Situationen oder Einflüsse.

Psychischer Stress (psycho­somati­sche Kompo­nente)

Das periphere Nervensystem ist mit allen Organen verbunden und ganz besonders intensiv mit dem Verdau­ungs­trakt vernetzt. Deshalb hat man beim Verliebt­sein Schmetter­linge im Bauch, deshalb schlägt Ärger auf den Magen, machen Sorgen Bauch­weh, macht man vor Angst fast in die Hose etc. Das periphere Nerven­system kann bei starker Erregung Histamin freisetzen (Histamin ist ein Neurotransmitter). Zudem befinden sich Mastzellen bevorzugt auch entlang von Vervenbanen, und werden bei nervlicher Erregung aktiviert. Auf diese Weise kann z.B. Nervo­sität zu Durch­fall führen. Bestimmt kennen Sie auch den Ausdruck, man sei auf eine bestimmte Person "allergisch", weil sie einem "auf die Nerven" geht. Auch dies illustriert die über das Hirn gesteuerte Histamin­freiset­zung.
Die psycho­somati­sche Kompo­nente ist nur eine von vielen Histamin­quellen und ist bei den meisten Betroffenen unbedeutend im Vergleich zur Histamin­aufnahme über die Ernährung. Bei entsprechend veranlagten Personen könnte die psycho­somati­sche Kompo­nente aber durchaus die Haupt­quelle darstellen oder in schwierigen Lebens­situatio­nen das schon fast volle "Fass" zum Über­laufen bringen. Eine Histami­nose ist jedoch keine psychi­sche Erkran­kung, sondern eine den ganzen Körper betref­fende Stoff­wechsel­störung. Die psycho­somatisch bedingte Histamin­freiset­zung ist ein normaler Vorgang. Bei körperlichen Störungen im Histamin­stoff­wechsel ist jedoch die Histamin­freisetzung oder Synthese erhöht oder der Abbau verlang­samt. Diese körper­lichen Ursachen sind ein von der Psyche unab­hängiger Vorgang. Es ist unbegreiflich, dass immer noch viele Ärzte aus Unver­ständnis Patienten mit einer histamin­vermittelten Sympto­matik als psychisch krank abstempeln und ihnen die ärztliche Hilfe verweigern, indem sie sie an die Psychiatrie abschieben. Meist wird schlicht nicht daran gedacht, eine Histami­nose differential­diagnos­tisch in Betracht zu ziehen.

Körperlicher Stress

Auch übermässige körperliche Belastungen oder andere ausser­gewöhn­liche äussere Einflüsse können in geringem Masse körper­eigenes Histamin freisetzen. Zu nennen wären hier grosse körperliche Strapazen und Verlet­zungen. Auch bei dieser Form von Stress gehen wir davon aus, dass sie sich vor allem bei Mastzell­aktivie­rungs­erkran­kungen auswirkt, aber kaum bei HIT.

Unspezifische Reize

Wenn jemand auf eine Vielzahl unspezifischer Reize empfindlich reagiert, ist davon auszugehen, dass dies sehr wahr­scheinlich durch eine Mastzell­aktivierungs­erkran­kung (MCAD) und kaum durch eine Histamin-Intoleranz verursacht wird:

Chemikalien­unverträg­lichkeit, Multiple Chemi­kalien­sensibi­lität (MCS), Kälte­urtikaria, Duftstoff­allergie, ...

Bei entspre­chend veranlagten Personen können diverse unspezi­fische Reize zu Histamin­freisetzung führen, beispiels­weise Kälte (Kälte­urtikaria), Hitze, Wind, Rauch, Luft­schad­stoffe (Abgase, Chemikalien­ausdünst­ungen aus Bau­materia­lien und Möbeln), Düfte (Duft­stoffe in Parfums, Kosmetik­produkten, Reinigungs- und Wasch­mitteln, Lufterfri­schern etc.), physi­kalische Urtikaria durch mecha­nische Reize (z.B. Darier-Zeichen bei Haut­masto­zytose nach Kratzen oder Berüh­rungen, Woll­unverträg­lichkeit bei Tragen von Woll­pullovern direkt auf der Haut). Besonders extreme Formen sind z.B. multiple Chemikalien­sensitivität (MCS) oder Wasser­allergie.

2. Abbau von Histamin beschleunigen

In den Fällen, wo eine Erkrankung des Verdau­ungs­traktes die Ursache der Histamin-Unverträg­lichkeit ist, muss versucht werden, die Darm­schleimhaut so weit wieder­herzu­stellen, dass sie wieder ausrei­chende Mengen an Diamin­oxidase produzieren kann.

Durch orale Einnahme eines Diamin­oxidase-Präpa­ra­tes kann dem Körper das fehlende Enzym auch von aussen zugeführt werden. So kann Histamin im Darm noch vor seiner Auf­nahme in den Körper abgebaut werden.

Viele Substan­zen hemmen die Aktivität der Diamin­oxidase und blockieren dadurch den Abbau von Histamin. Dazu gehören viele gebräuch­liche Medika­menten­wirkstoffe sowie Alkohol und sein Abbau­produkt Acet­aldehyd. Deren Konsum ist so weit wie möglich zu meiden. (Medika­mente nur in Absprache mit dem Arzt absetzen oder durch einen verträg­lichen Wirk­stoff ersetzen!)

Diese Mass­nahmen sind auf der Seite Therapie > Medika­mente beschrieben.

3. Histaminfreisetzung medika­mentös stabili­sieren

Eine weitere spezifische medika­mentöse Behand­lung kann die Gabe von Mastzell­stabilisa­toren sein. Mastzell­stabilisa­toren setzen die Bereit­schaft der Mast­zellen zur Histamin­ausschüt­tung (Mastzell­degranu­lation) herab. Diese Medikation findet dann Anwendung, wenn sich die Aus­schüttung von körper­eigenem Histamin nicht auf andere Weise ausreichend eindämmen lässt (Verzicht auf Histamin freisetzende Nahrungs­mittel, Allergen­vermeidung, Stress­vermeidung etc.). Folglich ist dies bei Mastzell­aktivierungs­erkran­kungen ein sehr wichtiger Therapie­ansatz.

Diese Massnahmen sind auf der Seite Therapie > Medikamente beschrieben.

4. Histaminwirkungen medika­mentös blockieren

Gelingt es nicht, mit den oben genannten Mass­nahmen den Histamin­spiegel tief genug zu halten, so können die Histamin­rezeptoren mit soge­nannten Antihista­minika medika­mentös blockiert werden. Das Histamin ist dann zwar noch da, jedoch können vorüber­gehend die meisten Symptome nicht mehr ausgelöst werden, solange die Wirkung der Anti­histaminika anhält.

Diese Massnahme ist auf der Seite Therapie > Medika­mente beschrieben.

5. Symptomatische Linderung der Beschwerden

Die symptomatische Linderung der Beschwer­den, also die reine Symptom­bekämpfung ohne die Ursache anzugehen, ist bei vielen Ärzten anschei­nend sehr beliebt. Gegen die Kopf­schmerzen werden dann Kopf­schmerz­tabletten verschrieben, gegen Hals­schmer­zen Halsweh­tabletten, bei laufender Nase Nasen­sprays. Wieder­kehrende Neben­höhlen­entzün­dungen erfordern häufige Gaben mit Antibiotika, gegen Depres­sionen gibt es Antide­pressiva. Auch gegen zu tiefen Blut­druck, Über­säuerung des Magens, Durchfall und alle anderen Beschwerden gibt es passende Präparate. Dem Umsatz von Ärzten, Apothekern und der Pharma­industrie bekommt das sicher gut. Dem Patienten hilft aber Symptom­bekämp­fung bei einer Histami­nose nie dauerhaft und bringt keine befriedi­genden Resultate, ja kann sogar eine Verschlech­terung bewirken, falls dem Patienten Medika­mente mit histamin­liberie­render oder DAO-hem­men­der Wir­kung ver­schrie­ben werden. Die Linderung von Sympto­men sollte deshalb immer nur vorüber­gehend zum Zuge kommen, wenn alle anderen oben genannten Mass­nahmen, mit denen die Ursache gezielter ange­gangen werden kann, versagen.


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Quellenangaben

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SIGHIDie auf dieser Seite gemachten Aussagen wider­spiegeln die Erfah­rungen, die Anschau­ungen und den Wissens­stand des SIGHI-Redaktions­teams.





^   Aktualisiert am 04.07.2018  |  © Copyright by SIGHI
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